F – Freigängerkatzen

Katzen, die Freigang haben, sind anderen Gefahren ausgesetzt, als reine Wohnungskatzen. Hier finden Sie einige Tipps, wie Sie ihren Freigänger schützen können.

Zunächst einige grundsätzliche Dinge, die speziell bei Katzen mit Freigang wichtig sind:

Bevor die Katze das erste Mal Freigang bekommt, muß sie sich mindestens 6 bis 8 Wochen in diesem Zuhause befinden, damit sie einen Bezug zu diesem Ort entwickelt hat. Bei scheuen Katzen ist eine deutlich längere Zeit sinnvoll, die Katze muß sich zunächst im Haus vollkommen sicher fühlen.
Auch nach einem Umzug muß sich die Katze erst an die neue Wohnung gewöhnen, bevor sie Auslauf bekommt!

Eventuell kann bei den ersten Ausflügen ins Freie ein Laufgeschirr (nur mit dem Besitzer am anderen Ende, nicht die Katze irgendwo anbinden!) verwendet werden, oder ein gesicherter Freilaufbereich. Dann kann sich die Katze an die neuen Geräusche in ihrer Umgebung gewöhnen, ohne gleich in Panik irgendwohin zu flüchten.

Katzen und Kater müssen kastriert sein, bevor sie Freigang bekommen. Nicht nur, weil es jedes Jahr sowieso zuviel Katzennachwuchs gibt, sondern auch, weil dadurch das Risiko abnimmt, dass die Katzen entlaufen, überfahren werden, oder bestimmte Krankheiten bekommen. Grund: kastrierte Tiere haben ein kleineres Revier, und sind nicht in gleichem Maße in Revierkämpfe verwickelt, bei denen durch Bisse z.B. FIV übertragen werden kann.

Kein Halsband

Ein Halsband kann sich in Zäunen und Zweigen verfangen.
Es kommt auch vor, dass eine Katze beim Versuch es mit der Pfote abzustreifen eine Pfote hindurchsteckt, und sie dann nicht wieder hinaus bekommt. Natürlich kann sie dann auch nicht mehr richtig laufen, und daher evtl. nicht nach Hause kommen.
Die Verletzung auf dem Foto wurde verursacht von einem Lederhalsband MIT Gummizug.
Ein Halsband wäre nur dann sicher, wenn es bei sehr geringem Zug komplett öffnet, würde dann aber häufig verloren gehen.

Ausreichender Impfschutz, mindestens gegen Katzenschnupfen, -seuche und Tollwut.

Die Katze regelmäßig entwurmen und gegen Flohbefall vorbeugen.

Kennzeichnung mit Mikrochip und Registrierung bei TASSO e.V. (Haustierzentralregister).

Machen Sie gute Fotos von der Katze, und notieren sie Informationen (Besonderheiten im Aussehen/Verhalten), falls Sie nach der Katze suchen müssen.

Machen Sie vor dem Füttern immer ein spezielles, ungewöhnliches, weithin hörbares Geräusch. Gut sind hohe Töne. Beispiele: Schlüsselklimpern, Fressnapfklappern, Glöckchen usw. Das wird Ihnen nützliche Dienste erweisen, falls die Katze einmal wegläuft.

Sie können das Risiko (Strassenverkehr, Marder, Tierfänger) für Freilaufkatzen deutlich mindern, wenn Sie sie von Anfang an daran gewöhnen, nach Anbruch der Dunkelheit NICHT mehr nach draußen zu dürfen.

In ländlichen Gebieten müssen Sie sich darüber im Klaren sein, dass einige Jäger Katzen, die sich etwas von Wohngebieten entfernen, abschiessen. Dies ist laut Gesetz leider immer noch erlaubt.